THEATER / PERFORMANCE / TANZ
07.–08.12.2012, 20 Uhr, K2
„Du warst noch nie in Karsberg? Doch, du kommst sogar daher. Und jedes Mal, wenn der Schnee fällt, hoffst du, dass er das Elend und den Schmutz deiner sterbenden Stadt unter sich verdecken und die stille Unschuld der Kindheit wiedererwecken wird. Früher waren wir hier alle Brüder. Heute ist jeder ärmer und stolzer als früher. Die Islamisten gehen von Tür zu Tür. Sie sagen, dass diese Armut, dieses Elend, die über uns gekommen sind, daher rühren, dass wir vom Wege Gottes abgewichen sind. Der andauernde Schneefall ist, wie Orhan Pamuk sagt, eine ermüdende, nervtötende Angelegenheit.“ (Schnee)
Das frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Orhan Pamuk entwickelte Stück von Hakan Savaş Mican transponiert die Geschichte in die deutsche Gegenwart und setzt sich mit den brennenden Fragen unserer Zeit mit den Mitteln des türkischen Romanciers auseinander. Geschickt bildet er so ein Relief zwischen den gesellschaftspolitischen Umständen, dem allerorten erlebbaren Drama einer Liebesgeschichte und den mannigfaltigen Situationen, die das eine mit dem anderen verbinden.
Hakan Savaş Mican kam 1997 nach Berlin, studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie und schreibt und inszeniert regelmäßig fürs Ballhaus Naunynstraße.
Von: Hakan Savaş Mican, Stückfassung: Hakan Savaş Mican und Oliver Kontny, Bühne und Kostüm: Lea Walloschke, Licht: Hans Leser, Musik Turgay Ayaydınlı, Dramturgie Irina Szodruch, Produktionsleitung: Kathi Bonjour, Regieassistenz: Paulina Papenfuß
Mit: Godehard Giese, Nora Rim Abdel-Maksou, Sesede Terziyan, Aleksandar Tesla, Mehmet Yılmaz
Gefördert von: Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung
Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße, gefördert vom Hauptstadtkulturfonds und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Basierend auf dem Buch: KAR von Orhan Pamuk, Copyright © 2002, İletişim Yayıncılık S.A. Alle Rechte vorbehalten.