Foto: Victoria Nazarova
PERFORMANCE
FR 12.04. & Sa 13.04., 19 Uhr, SO 14.04, 16 & 19 Uhr, Kampnagel (k2)
“Marina Davydovas theatrale Installation ‘Museum of Uncounted Voices’, die im Rahmen der Wiener Festwochen uraufgeführt wurde, greift hochpolitische Sujets auf, verwebt diese zu einer Großlektion in Geschichte – und verheddert sich dabei bald in allerschönste Widersprüche: Geschichte schnurrt hier nicht als Kontinuum ab, sondern wird ständig neu konstruiert und dekonstruiert.”
Petra Paterno auf nachtkritik.de
Am 30. Dezember 1922 wurde im Moskauer Bolschoi-Theater die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken gegründet. 100 Jahre später konzipiert die Kritikerin, Kuratorin und Theatermacherin Marina Davydova das “Museum der ungezählten Stimmen”. Sie zeigt, wie die Grenzen der Nationalstaaten innerhalb der UdSSR entstanden sind, warum sich diese Grenzen heute als Zeitbomben entpuppen und inwiefern sich die Kulturen der Länder, die einst die Sowjetunion bildeten, schon immer unterschieden haben. Die Besucher*innen betreten einen zum Museum stilisierten Raum, der vor ihren Augen zum Leben erweckt wird, sich verwandelt und einen Parcours durch komplexe Zusammenhänge anbietet. Von einer scheinbar objektiven Geschichtsschreibung führt der Weg hin zum Widersprüchlichen, zum existenziell Biografischen. Als offene Opponentin des Krieges Russlands gegen die Ukraine lebt Marina Davydova derzeit im Berliner Exil.
Am Samstag den 13.04. findet nach der Vorstellung ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin Marina Davydova und der Schauspielerin Chulpan Khamatova und dem Festivalleiter Branko Šimić statt.
Konzept, Text und Regie: Marina Davydova, Bühnenbild: Zinovy Margolin, mit: Chulpan Khamatova, Stimmen: Odin Biron (Episode I EMPIRE), Jamal Ali, Luka Kalandadze, Igor Shugaleev, Gurgen Tsaturyan (Episode II NATIONS), Jamal Ali, Odin Biron, Marina Davydova, Boris Falikov, Luka Kalandadze, Alexey Kokhanov, Elizaveta Petrova, Farrukh Pirov, Igor Shugaleev, Gurgen Tsaturyan, Ekaterina Voronova (Episode IV PEOPLE), Musik: Vladimir Rannev, Technische Leitung: Roman Streuselberge, Video: Oleg Mikhailov, Videotechnik: Mikhail Ivanov, Licht und Ton: Iurii Galki, Bühnentechnik: Bodo Hermann, César Martins, Übersetzung: Sergei Ostrovsky, Sonia Ostrovsky (English), Yvonne Griesel (German) Regieassistenz und Übertitelung: Ekaterina Voronova, Choreographie: Anna Abalikhina, Mitarbeit Choreografie: Sonya Levin, Anna Abalikhina, Recherche: Mikhail Kaluzhsky, Bühnenbau: SC ART DECO SRL, Wiener Werkstätten, Requisite: Daria Artemova, Assitenz Requisite: Vera Liulko, Design: Jürgen Fehrmann, Gea Gosse, Kostüme: Marcus Barros Cardoso, Vera Liulko, Aleix Llusa Lopez, Technische Leitung Touring: Patrick Tucholski (HAU Hebbel am Ufer), Produktionsleitung und Tourmanagement: Elisabeth Knauf (HAU Hebbel am Ufer)
Ein Auftragswerk von HAU Hebbel am Ufer. Produktion: HAU Hebbel am Ufer, Wiener Festwochen. Koproduktion: Theater Freiburg. Uraufführung Mai 2023, Wiener Festwochen.
Gefördert von der Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung