11.–21.02.2015
Während an den Rändern Europas neue Stacheldrahtzäune hochgezogen und die Grenzen dicht gemacht werden, wird das schöne Leben auf den Rücken von Migranten und »unsichtbaren« Dienstleistern gelebt. Das Bodenpersonal der Gegenwart ist nicht sichtbar und schlecht bezahlt. Wenn von Demokratie gesprochen wird, ist in Wirklichkeit Kapitalismus gemeint. Was der eine verdient, wird dem anderen weggenommen. Die Schattenökonomie floriert, während die Rollen der Gewinner und der Verlierer klar verteilt sind. Mit der dritten Festival-Ausgabe will KRASS diese Logik durchbrechen und denen eine Stimme verleihen, die im Schatten unseres Systems schuften, bis kein Arzt kommt. KRASS präsentiert eine genreübergreifende Mischung aus Theater, Film, Konzerten, Installationen und Performances. Kuratiert wird das experimentelle Interkulturalitäts-Festival von dem bosnischen Regisseur Branko Šimić gemeinsam mit dem Performer und Dramaturgen Nikola Duric.
Festivalzentrum in der Ecofavela (Refugium & Baltic Raw, Hamburg)
Die EcoFAVELA Lampedusa-Nord auf Kampnagel ist ein von der Künstlergruppe Baltic Raw entworfener Aktionsraum für Flüchtlinge. Während des KRASS Festivals zieht dort das Refugium von Ilhana Verem, Biljana Milkov und Jevgeni Roppel ein und ist zugleich Festivalzentrum uns Rückzugsraum. Durch Klang, Performance und Videoinstallationen sollen Macht und Ordnung aufgelöst und die Diskussion über gesellschaftliche und kulturelle Strukturen angestoßen werden.
[Mi] 11.02. bis [Sa] 21.02. / 18:00–20:00, an allen Vorstellungsabenden, Eintritt frei
Das KRASS Festival wird gefördert von der Kulturbehörde Hamburg, Rusch Stiftung und Stiftung Maritim.