Foto: Armin Smailovic
PERFORMANCE
MI 17.04., DO 18.04. & FR 19.04., 19:30 Uhr, Kampnagel (k1)
Das Stück Traum(a): Synchronisierung der Kriege untersucht den Moment, in dem globale politische Konflikte in ihrer ganzen Brutalität auf ein Individuum treffen. Diese pure mechanische Gewalt teilt die menschliche Existenz auf Davor und Danach, bis das „Danach“ endlos wird. Das Erlebnis von Gewalt ist irrational und öffnet sowohl bei dem Täter als auch dem Opfer eine neue Dimension des Bewusstseins, sickert ins Unterbewusste, dort woher auch die Träume kommen. Dabei basiert die Arbeit auf wahren Geschichten und beschäftigt sich nur mit Fakten, so gründlich und tief, bis sie fiktiv werden. Der Fotograf Armin Smailovic hat an der ukrainischen Front Fotomaterial gesammelt. Er ist den Menschen und Phänomenen in unmittelbarer Nähe der Frontlinien begegnet. Daraus ist seine Fotoreportage „Es geht darum, jeden Tag zu überleben“ entstanden. Der bosnische Regisseur Alen Šimić behandelt sein eigenes Kriegstrauma mit Filmen und autofiktiven Texten. Sein Kurzfilm „B4“ ist ein schockierendes Zeugnis vom Verlust seiner Eltern und der eigenen Verwundung. Die Fotoreportage und der Film sind das dokumentarische und biografische Material und der Ausgangspunkt für eine intensive Auseinandersetzung mit Kriegsrealitäten und Traumata. Der Regisseur Branko Simic entwickelt mit dem Schauspieler Drazen Pavlovic Verbindungslinien zwischen den verschiedenen Medien und Geschichten und konstruiert daraus eine mediale Theaterkomposition, die sich die Fragen stellt: Ist Krieg nur als Traum darstellbar? Ist die Flucht in die Fantasie die einzige Möglichkeit? Wie kann die Macht der Poesie das Unfassbare erträglich machen und dem Unerträglichen eine Form geben?
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste
© Armin Smailović