MUSIK
Sa 12.05.2018, 20 Uhr, K2
2005 wollte ein türkisches Gericht Aynur Doğans Album »Keçe Kurdan« verbieten, ihr wurde vorgeworfen dazu aufzurufen, sich dem kurdischen Widerstand anzuschließen. Auch heute noch sind kurdische Musiker*innen in der Türkei, die auf Kurdisch singen, in ihrem Schaffen erheblich eingeschränkt. Als bekannteste kurdische Sängerin in der Türkei hat Aynur Doğan nicht nur musikalisch gesehen eine kraftvolle Stimme. Sie gilt als Sprachrohr ihrer kurdischen Heimat und steht auch für ein Selbstverständnis kurdischer Frauen, die aus den traditionellen Rollenbildern auszubrechen versuchen. Spätestens seit ihrem Auftritt in Fatih Akins Istanbul-Musik-Dokumentation »Crossing the Bridge« hat Aynur Doğan auch in Deutschland eine große Fangemeinde. Im letzten Jahr sang sie mit ihrer empfindsamen, erdigen Stimme in der Elbphilharmonie. Nun kehrt sie nach Hamburg zurück mit neuen Songs, die auf der traditionellen Musik ihrer Heimat basieren. Zusammen mit ihrer international besetzten Band schlägt sie eine Brücke hin zur westlichen Musik, zu Jazz und Folk.