Foto: Mario Ilic
PERFORMANCE
SA 06.04., 18 Uhr, Kampnagel (Piazza und Vorhalle)
SO 07.04., 16 Uhr, Kampnagel (Vorhalle)
DI 09.04. & MI 10.04., jeweils 18 Uhr, Kampnagel (Vorhalle)
In ihrer neusten Produktion zerlegt Selma Selman mit ihrem Vater, ihrem Cousin und ihrem Bruder die Trommel eines Milchtransporters in zwei Teile. Ein Teil steht für den Osten, der andere für den Westen. Anhand der beiden Teile entwickelt sie ein Netz aus Geschichten, Bildern, Installationen und Einschreibungen über Ost und West: über Migration, Arbeit und Schrott, über Hightech, KI und Zukunftsszenarien. Eine Opernsängerin und ein Musiker begleiten die Performance und transformieren die Aktion zu einer Oper zu Ehren der Migration der Mütter.
Selma Selman bezeichnet sich bewusst als Künstlerin mit Rom*nja- Hintergrund – nicht als Romni-Künstlerin – und lässt sich von einem Spektrum persönlicher und familiärer Erzählungen, sowie von kollektiver Identität und Kultur inspirieren. In ihrer Arbeit, die um Begehren und Selbstbestimmung kreist, untersucht sie die Grenzlinien von Identität, Wertschöpfung, Recht und Repräsentation, die ihr, ihrer Familie und ihrem sozialen Umfeld auferlegt werden. Selman bezeichnet sich selbst als Transformerin: sie entnimmt Situationen, Bilder, Aktionen der harten Realität und transformiert sie zu Kunst. Dabei umfasst ihr kühner Ansatz der Künstlerin Performance, Malerei, Fotografie, Video und multidisziplinäre Kollaborationen. Ihre Arbeiten verweisen in einen Zukunftsraum, der die Alltagspraxis des Recyclings als nachhaltige Perspektive für Europa anwendet.
© Armin Smailović